Inventur

 

Ich habe Inventur gemacht! Nachdem es sich in Minimalismus-Kreisen schickt, all seine Dinge zu zählen – wozu eigentlich? – habe ich es auch gewagt. Ich hatte vor etwa zwei Jahren meinen Besitz auf ungefähr 500 Dinge geschätzt. Hier seht ihr das Ergebnis der Zähl-Party.

Bevor es für mich ans Zählen ging, habe ich festgelegt, wie ich zähle: Dinge, die zusammengehören ergeben ein Set. Dazu zählen beispielsweise Laptop plus Netzkabel oder Smartphone plus Ladekabel. Dinge, von denen man mehrere identische Dinge besitzt, gelten als Satz. Zum Beispiel drei Paar identische Socken oder Unterwäsche, Ohrenstöpsel oder Teelichter auf Vorrat. Lebensmittel habe ich nicht gezählt, da sie ohnehin zu den Grundbedürfnissen zählen und daher nicht „verhandelbar“ sind. Ebenfalls ungezählt bleibt der auf Kunststoff basierende Inhalt meines Geldbeutels wie Personalausweis, Führerschein oder Krankenversicherungskarte.

Im Grunde gewinnt man durch die Zählerei nicht viel, Spaß hat es dennoch gemacht. Außerdem ist man so angehalten, seinen Besitz zu sichten und kann möglicherweise ungenutzte Dinge „aufspüren“. Auch die Frage wie viele Dinge wir als zivilisierte Menschen eigentlich benötigen, finde ich spannend. Beim Vögel beobachten auf dem Balkon und im Park fällt mir immer auf, wie wenig Wildtiere zum Leben benötigen.

Bei uns Menschen ist das anders. Über viele Jahrtausende haben wir uns weiterentwickelt, Kleidung erfunden, Werkzeuge gebaut, Häuser konstruiert – wir sind zivilisiert und dadurch auch abhängiger geworden. Abhängiger von Dingen. Jedes Leben ist anders und jeder benötigt andere Dinge, weshalb es im Grunde auch keine unnützen Dinge gibt. Jedes Ding wird von irgendjemandem benötigt und geschätzt.

Der Durchschnitts-Deutsche soll an die 10.000 Dinge besitzen.
Wie viele brauchst du?

 

 

Kommentare: 3
  • #3

    Aura (Montag, 27 Mai 2024 07:03)

    Hallo K, 1000 Dinge ist ja auch schon sehr wenig im Vergleich zu dem, was der Durchschnitt ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je weniger Dinge man besitzt, desto eher kann man noch mehr Dinge loslassen über die Zeit, weil man immer besser einen Überblick darüber gewinnt, was man wirklich braucht und haben möchte.

    Viele Grüße!

  • #2

    K (Sonntag, 26 Mai 2024 16:47)

    Ungefähr 1.000. Bin schon zufrieden, aber eigentlich könnte er gerne auch noch weniger sein. Durch meine beiden Hobbys (Musik und Radsport) habe ich leider einige "Basics", die ich benötige - auch wenn diese "in ihrem Rahmen" schon minimalistisch betrieben werden.

  • #1

    Thorsten (Freitag, 26 Februar 2021 07:08)

    Hallo Aura, das ist bewundernswert. Ich fürchte, ich habe in einer einzigen Küchenschublade schon 100 Dinge und bin am überlegen, ob ich nicht aus Spaß oder Ehrgeiz einmal Teilbereiche durchgehen sollte.