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CO2

 

Vor vielen Jahren schauten wir im Unterricht der Film „Eine unbequeme Wahrheit“. Damals löste der Film etwas in mir aus. Etwas, das weit weg war und gleichzeitig im Hier und Jetzt geschieht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich damals sehr für Meeressäugetiere und Wetterphänomene interessierte.

 

In meinem noch kindlich-jugendlichen Eifer verfasste ich auf Pferdebriefpapier lange Schreiben und Aufforderungen an die Regierung. Ich schrieb über Unwetter, Stürme und Katastrophen, die uns schon bald ereilen werden, stets mit der dringlichen Bitte: Tut endlich etwas – jetzt! – bevor es zu spät ist. Ich schrieb auch darüber, dass Tiere sterben werden und folglich auch Menschen, da alles zusammenhängt. Soviel war mir damals schon bewusst.

Es mag verrückt klingen und naiv. Aber wenn ich heute zurückdenke sehe ich: Das, was ich damals spontan und ergriffen aus mir herausschrieb, aus meiner ganzheitlichen Auffassung und kindlicher Intuition heraus, ist heute real. Es ist Teil unserer täglichen Wirklichkeit. Und es ist unbequem.

 

 

 

Etwas anderes ist noch viel unbequemer: Es anzupacken.

 

Meckern hilft nicht und auch wenn ich nur eine Person von vielen Milliarden bin, auch wenn diese Worte hier nur einen winzigen Bruchteil an Menschen erreichen, das alles ist nicht wichtig, solange sich ein einzelner Mensch auf den Weg macht. Bist du dabei?

 


Meine Schritte zu einem grünen Leben sind vielfältig.

Die Strategie: Vereinfachung.

1. Mobilität: Für mich mein wahrscheinlich größter Beitrag zur Klimaneutralität. Ich lebe autofrei. Ein autofreies Leben ist möglich, wenn man es sich bewusst einrichtet. Das ist nicht immer einfach. Es lohnt sich jedoch auch finanziell und gesundheitlich sehr. Mittlerweile nutze ich vorwiegend das Fahrrad und für weitere Strecken den öffentlichen Verkehr.

2. Ernährung: Klimatechnisch ein Punkt, mit dem ein echter Unterschied gemacht werden kann. Pflanzenbasierte Ernährung mit möglichst geringem oder keinem tierischen Anteil entlastet das Klima enorm. Und nicht nur das: Es hat auch ganz nebenbei enorme gesundheitliche Vorteile. Einen Kühlschrank brauche ich dadurch auch nicht mehr.

3. Konsum: Weniger Konsum von Dingen schont das Klima. Dabei muss das Konsumverhalten nicht perfekt sein. Ich finde in Secondhand-Läden selten etwas, das mir passt und es gibt auch nicht immer alles aus nachhaltiger Produktion. Umso sorgfältiger gehe ich mit gekauften Dingen um und verwende sie so lange, wie möglich.

4. Kinderlos glücklich: Ein heikles Thema, aber in meinem Fall trifft es zu. Ich möchte keine eigenen Kinder. So drastisch es auch klingt, aber das ist klimaschonend. Viel eher würde ich einem Kind ein Zuhause schenken wollen, das dringend eines benötigt. Kinder ohne Zuhause, Liebe und Wärme gibt es leider zahlreich.

5. Plastik und Abfall: Schwierig, aber annähernd machbar. Müll und Abfälle lassen sich schon durch den Ernährungsstil – mehr unverarbeitet, weniger Fertigprodukte – minimieren. Eine Wurmkiste oder ein klassischer Kompost wären eine zusätzliche Möglichkeit um organische Abfälle zu verwerten.

 

Inspiriert zu diesem Artikel hat mich diese Sendung.

Welche Spur hinterlässt dein CO2-Fußabdruck?

Wie lebst du grün?

 

 

Kommentare: 4
  • #4

    Aura (Montag, 07 Februar 2022 18:00)

    Hallo Thorsten,

    eine Reduktion auf den CO2-Aspekt würde ich auch nicht vornehmen. Es ist viel komplizierter. Oder einfacher (je nachdem, wie man denkt). Im Grunde hängt sowieso alles zusammen. Plastikvermeidung und Konsumbeschränkung sind auch im Sinne von CO2 entscheident. Es ist ja nicht nur der Konsum der Dinge. Die Dinge müssen ja auch hergestellt werden und allein das verbraucht wieder ziemlich viele Ressourcen. Ich sehe das Problem auch darin, dass der "nichtwissende" Ottonormalverbraucher überhaupt nicht weiß, wo er oder sie anfangen soll, wenn er oder sie das große Ganze vor sich hat. Da ist es für den Anfang einfacher den CO2-Aspekt in den Fokus zu nehmen oder aber den Plastik-Aspekt, den Konsum-Aspekt oder den Auto-Aspekt. Was auch immer. Irgendwo muss angesetzt werden.

  • #3

    Thorsten (Montag, 07 Februar 2022 14:42)

    Die Reduktion auf den Aspekt "CO2" halte ich für einen der gefährlichsten "Irrtümer" der Gegenwart. Es steht nur fest, dass die Staaten enromes Geld von uns Verbrauchern einnehmen werden, damit CO2 eingespart wird. Mit der Konzentration auf CO" fallen dann alle anderne DIgne weg : Plastikvermeidung, Ozon-Loch, Versiegelung von Flächen, etc. etc. Die Mülltrennung und REcycling läuft dann nur noch nebenher ?! Man könnte meinen es ist ein Ablekungsmanöver, enteder, weil man die vielen andern Aspekte nicht in den Griff bekommt oder - weil es eben so schön viele Steuergelder einbringt. Forderungen, diese Steuergelder dem Bürger zurückzugeben, z.b um die steigenden Energiepreise etwas abzumildern gibt es schon, aber passieren wird das sicher nicht. Aslo steigen die Abgaben bloß, Deutsche Steuerzahler sind mittlerweile das am höchsten besteuerte Land in den OSZE-Ländern (Belgien evtl. noch).

  • #2

    Aura (Samstag, 22 Januar 2022)

    Hallo Tanja!

    Ja, es klingt vielleicht für manche verachtend, aber viele Nachkommen benötigen auch viele Ressourcen. Da kommen noch andere Fragen in mir auf... sind wir genug? Sind wir schon zu viele? In der Wildnis ist Überpopulation der Grund für Ausrottung und Ressourcenabbau. Deswegen schießen wir Hirsche. Weil keine natürlichen Feinde mehr existieren. Wir haben die Wölfe vertrieben. Der Mensch hat schon lange keine natürlichen Feinde mehr. Nachdenklichkeit stellt sich bei mir ein...

  • #1

    Tanja Heller (Samstag, 22 Januar 2022 10:45)

    Öko aber 3 Kinder. Das denke ich öfter bei Leuten. Auto hatte ich nie. Hätte ich gerne.