Der Weg

 

Die minimalistische und einfache Lebensweise ist für mich mit den letzten Jahren immer mehr in Fleisch und Blut übergegangen. Manchmal „vergesse“ ich, dass ich ja „Minimalistin“ bin und daran merke ich, dass ich mich immer weniger bewusst darauf fokussiere. Es geschieht intuitiv und automatisch. Für Außenstehende wirkt es manchmal wie Askese oder Verzicht. Für mich ist es ganz natürlich so, wie es ist.

Auf vielen Minimalismus-Blogs und Accounts werden Challenges durchgeführt und mit Freude umgesetzt. Es gibt viele Bücher, lange Ausführungen darüber, was Minimalismus ist, wie er funktioniert, warum er gut ist, warum er schlecht ist, wer ihn leben kann und leben sollte und so weiter und sofort.

Jede Person lebt Minimalismus anders. Manche kommen groß raus. Manche bleiben ungesehen. Ich für meinen Teil gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass ich alles Wichtige gesagt habe, was mir beim Thema Minimalismus wichtig ist. Umsetzen darf ihn jede und jeder für sich und auf einem ganz persönlichen Weg.

Seitdem ich meinen materiellen Besitz so drastisch reduziert habe und auf meinem aktuellen Level angekommen bin, richtet sich der Minimalismus mehr und mehr auf den geistigen und persönlichen Bereich. Durch Meditation, Tarot-Arbeit, Naturverbindung und Dankbarkeit integriere ich die Ruhe des Außen nach und nach in mein Inneres. Durch die Reduktion meines materiellen Besitzes habe ich mir eine Umgebung geschaffen, die es mir erleichtert, meinen Geist zu klären und innerlich zur Ruhe zu kommen.

Es gehört noch viel mehr dazu, um in die eigene Mitte zu finden. Das Ausmisten war für mich der erste Schritt. Die Büchse der Pandora zu öffnen der zweite. Und jetzt, einige Jahre später, komme ich mehr und mehr an. Es braucht seine Zeit. Ich gebe mir diese Zeit. Und ich möchte sie auch dir schenken. Gehe diesen Weg achtsam und nachsichtig mit dir selbst, nur dann gehst du ihn bis zum Ende. Und wer weiß schon, was dieses „Ende“ ist.

Vielleicht ist es nur der Beginn eines neuen Weges.
Viele Wegweiser beschreiben ihn.
Gehen müssen wir selbst.

Welchen Input wünschst du dir aktuell zum Thema Minimalismus?

Hast du Themenwünsche oder offene Fragen? Gibt es Konflikte und Hürden auf dem Weg in die Klarheit? Frag mich und ich liefere neue Antworten, Gedanken und vieles mehr!

 

Bleib schön klar und einfach!

 

 

Kommentare: 9
  • #9

    Aura (Samstag, 26 Juni 2021 10:56)

    Hallo Walter, danke für deinen Kommentar! Deine Themenwünsche nehme ich in meine Liste mit auf! :-)

  • #8

    Walter (Dienstag, 22 Juni 2021 14:18)

    Servus Aura, deine Ansichten und dein Beispiel sind für meine Sicht auf die Welt am verständlichsten. Keine andere Person im WWW vermittelt mir ein derartig passendes und stimmiges Bild.
    Themenwünsche:
    minimalistisches Gepäck für bewegliches freies Reisen (die Welt ist meine Heimat, ich will sie kennenlernen) im Vergleich mit minimalistischem Equipment in “my home is my castle“.
    Minimalismus in Verbindung mit Zero Waste und oder Plastikfrei. Siehe auch die Materialien für UL hiking
    Minimalismus im urbanen Bereich - alles ist verfügbar - verglichen mit ländlichem - im Extremfall “Off Grid“ als Selbstversorger.
    Lg

  • #7

    Thorsten (Montag, 21 Juni 2021 22:26)

    Schön formuliert. Keine Flucht, sondern Schutz. "wenn es nicht passt, dann eben nicht".
    Keiner muss sich verbiegen, nur damit man anderen gefällt. Und in der eigenen Wohnung kann man weglassen was man möchte ;)

  • #6

    Aura (Montag, 21 Juni 2021 17:14)

    Hallo Thorsten,

    finde ich schwierig. Für mich hat das alles mehr mit Bewusstsein und klaren Konsequenzen zu tun, als mit Flucht. Flucht ist so negativ konnotiert, dabei ist es absolut sinnvoll und lebensrettend vor bestimmten Dingen zu fliehen. Eremiten und Mönche definieren sich denke ich nicht als Minimalisten, weil sie es als ihren natürlichen Weg empfinden. Ich für mich brauche da auch kein Label, es dient nur der Suchmaschinenoptimierung.

    Man lebt wie man lebt. Für einige wird das normal sein und für wiederum andere zu extrem oder abgespaced. Das ist bei allem so. Von daher ist es wurscht. Jeder darf sein eigener Maßstab sein. Wem das nicht passt, der passt wiederum sowieso nicht in das eigene Leben. Von daher, wieso sollte man da versuchen, sich an andere anzupassen?

  • #5

    Thorsten (Montag, 21 Juni 2021 10:52)

    Mich würde interessieren, ob und in wie fern Minimalismus Menschen in eine einfachere und bessere (?) Realität jenseits der gesellschaftlich akzeptierten Flucht in den Konsum bringt.
    Gleichzeitig stelle ich die Frage, ob Minimalismus auch eine Flucht darstellt. Z.b. durch Abkoppeln von Nachrichten. Durch das Ausleben in Leere vielleicht auch Einsamkeit. Durch Technik- oder Trendverweigerung ( bei manchen ). Waren Eremiten und Mönche Minimalisten ? Die haben gar nichts mehr mitbekommen und wurden für andere merkwürdig.
    Wie weit darf man sich in den Minimialismus begeben ohne als Spinner oder Esotheriker zu gelten.

  • #4

    Aura (Montag, 14 Juni 2021 21:23)

    Liebe Anja, danke für deine positive Rückmeldung!

    Den Anstoß zu mehr Ruhe, Einfachheit und Co. gebe ich mir auch immer wieder selbst. Ich habe da mittlerweile einige Strategien für mich entwickelt und denke, dass ich da demnächst mal einige Inputs zu gebe. Liebe Grüße an dich! :-)

  • #3

    Anja (Sonntag, 13 Juni 2021 13:12)

    Liebe Aura, grundsätzlich finde ich es immer wieder inspirierend über die minimalistische Lebensweise zu lesen. Nicht von jedem > viele Blogs sind mir da inzwischen auch viel zu sehr Mainstream > aber Dein Blog ist für mich sehr lesenswert! Natürlich lebst Du vieles weitaus extremer als ich, aber Du bist eben auch immer wieder eine Inspiration, Dinge zu überdenken. Und diesen Anstoß braucht es in regelmäßigen Abständen, denn sonst neigt man dazu in seine gewohnten Muster zu verfallen. Also von meiner Seite, freue ich mich, wenn Du so weiter machst!
    Themen die mich sehr interessieren sind weiterhin: Reduktion hinsichtlich des permanenten Informationsüberflusses, hinsichtlich der Selbstoptimierung, des ständigen digitalen Inputs, einfach sein können. Und die Kunst des einfachen Lebens!
    Herzlichen Dank für Deine Mühe und Deinen Blog.
    Anja

  • #2

    Gabi (Sonntag, 13 Juni 2021 09:19)

    Spannend finde ich die Frage nach dem warum. Warum Minimalismus und was haben die (nicht) vorhandenen Dinge mit der eigenen emotionalen und körperlichen Befindlichkeit zu tun?

    Früher habe ich mich da unbewusst auch viel zu sehr an den von Thorsten erwähnten „äußeren Bestimmern“ orientiert: Wie MAN eben so wohnt. Minimalismus ist die Art, wie ich wohnen und leben möchte.

  • #1

    Thorsten (Samstag, 12 Juni 2021 20:10)

    Sehr schöne Beschreibung. Der Freiraum der Dinge für die Weiterentwicklung im Geistigen.
    Jetzt wo ich das lese : mein Minimalismus ist auch ein Aufstand gegen die äußeren Bestimmer : Konventionen, Werbung, Auferlerntes in der Kindheit oder durch Freunde, Kollegen. Wenn alle etwas wollen oder machen heißt das noch lange nicht, dass das gut und erstrebenswert ist.

    Schwimmen gegen den Strom ist gar nicht notwendig. Ich bin irgendwann zum Ufer geschwommen und gehe nun dahin wohin ich ( mit meiner Frau ) gehen möchte. Ihr anderen schwimmt ihr mal schön weiter, ich bin raus aus dem Spiel ;)