Informationsflut

 

Irgendetwas ist immer.

Straßenlärm, der Staubsauger, der E-Mail-Ansturm und das Geplinge auf dem Smartphone, laute Geschäfte und manchmal reicht auch ein tropfender Wasserhahn. Oft haben wir das Gefühl, dass viele Reize simultan auf uns einprasseln und wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht. Ich gehöre nicht zu der Gruppe von Menschen, die Reize gut ausblenden können. Strömen zu viele Reize simultan auf mein Gehirn ein, dann verliert es den Fokus unter der Explosion von Sinneseindrücken. Alles wird laut, bunt, grell und scharf.

Mir hilft da nur: Runterfahren und Reize minimieren. Minimieren kann hier auch bedeuten, dass ich die Art des Reizes verändere. Waldweg anstatt Straße, Buch anstatt Online-Artikel, physische Bewegung statt Geistesarbeit oder reaktive statt proaktiver Tätigkeit. In den letzten Wochen ist mir bewusst geworden, wie vielen unangenehmen Reizen wir uns völlig freiwillig aussetzen. Alles soll produktiv und möglichst ausgenutzt werden: Auf dem Spaziergang Musik oder ein Hörbuch hören, beim Kochen noch schnell Text-Chats beantworten und beim Essen die Serie laufen lassen.

Zumindest in meinem Fall kann ich sagen, dass ich selten synchron bin mit dem, was ich gerade wirklich tue. Und auch ich habe häufig das Gefühl, meine Zeit voll „auskosten“ zu müssen was Produktivität angeht. Warten auf den Bus? Nicht ohne Smartphone. Fahren mit dem Bus von A nach B? Nicht ohne Musik im Ohr. Und so weiter. Sicherlich ist überhaupt nichts problematisch daran, während einer entspannten Busfahrt der Lieblingsmusik zu lauschen.

Was aber, wenn wir kaum bei uns selbst sein können? Das Multitasking zerstreut den Geist und verbraucht unglaublich viel Energie. Der Akku eines Laptops leert sich umso schneller, wenn man mehrere Programme gleichzeitig laufen lässt. So ist es auch bei uns. Wir leben in einer Zeit des Informationsüberflusses. Täglich verarbeitet unser Gehirn zahlreiche Reize, Informationen und Impulse. Und für einen Teil dieser Reize sind wir selbst verantwortlich.

Meine Lösung für mich selbst: Singletasking. Immer nur eine Sache zur gleichen Zeit, so häufig wie möglich. Regelmäßig tief atmen, bewusst wahrnehmen was gerade jetzt ist.

Spürst du auch manchmal die Flut an Informationen?

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Ilona (Dienstag, 06 April 2021 18:39)

    Ich mag auch lieber wenig Reize.Visuelle Ruhe ist bei mir super wichtig.Bunte Etiketten und viele verschiedene Farben,furchtbar.Ich hab dann immer das Gefühl die Dinge schreien mich an.